Gedicht des Monats Juni

Kopfstand

Es amseln die Zwitschern.
Es grillen die Zirpen.
Es pferden die Wieher.
Es bienen die Summen.
Es gänsen die Schnatter.
Es hirschen die Röhre.
Es enten die Quaken.
Es mäusen die Pfeife.
Es kühen die Muhe.
Es raben die Krächzen.
Es igeln die Kecker.
Es wölfen die Heule.
Es tauben die Gurren.
Es schweinen die Grunze.
Es hühnern die Gacker.
Es katzen die Fauchen.
Es schafen die Blöke.
Es hunden die Belle.

Die Kopf steht Erde.
Aus den Gelden fällt Tasch.
Ich leute euch Sage:
Die Welt überrascht.

Gedicht des Monats April

Hai – Kuh 1 + 2

                               Für Carol Ann Duffy

Hi, rief eine Kuh
vom Strand dem Hai im Meer zu.
Muh, sagte der Hai.

Muh, sagte der Hai
vom Meer aus zur Kuh am Strand.
Hi, grüßte die Kuh.

Gedicht des Monats März

Gebet

Lieber Gott, ich bitte dir,
schau vorbei erst kurz nach vier,
wenn ich dann nach Hause komm,
bin ich müde und lammfromm.
Vorher aber guck nicht hin,
ist nicht so in deinem Sinn,
was ich mit dem Jasper mache,
aber das ist meine Sache,
wenn ich dieser alten Sau
eine in die Fresse hau.

Gedicht des Monats Februar

Das große Ach

 

Das große Ach
des Dichters steht am Bach
und weint vor Schmach.
Ein Fisch wird von dem Klagen wach.

Das große Ach
des Dichters schaut vom Dach –
es fühlt sich schwach.
Am Boden machen Kinder Krach.

Das große Ach
des Dichters flieht die Schmach
– die Welt ist flach –
und schließt sich in ein Schreibtischfach.