Endlich da! Für das versfest Berlin, das erste internationale Kinderlyrikfestival im März 2017, hatte ich die gereimte Bilderbuchgeschichte „Ausreden Ausreden“ von Anoushka Ravishankar aus dem indischen Englisch übersetzt. Auf der Kinderbuchmesse in Bologna einen Monat später entschloss sich die Verlegerin des Wuppertaler Peter Hammer Verlags, Monika Bilstein, spontan, die Geschichte mit neuen Illustrationen in ihr Programm zu nehmen. Monika Bilstein schlug mir als Illustratorin Susanne Straßer vor. Ein Glücksfall, denn ich hatte schon immer ein Buch mit ihr machen wollen – und Susanne wohnt in München fast um die Ecke. Jetzt ist der Band erschienen. Ein wunderbares Buch in Versen über einen Jungen, der sich wünscht, einmal nicht das unartige Kind zu sein, dem immer Sachen passieren. Doch dann passieren sie eben doch. Und es gelingt ihm wieder nicht, ein braves Kind zu sein. Aber dafür ist er der wunderbarste und fantasiereichste Träumer, der selbst in seinen Entschuldigungen gegenüber den Erwachsenen immer neue verrückte Dinge ersinnt. Wenn es nur mehr solcher unangepasster Kinder voller Ideen und Einfälle gäbe! Wer mehr über Susanne Straßer wissen möchte, findet ihre Website hier.
Gedicht des Monats Februar
Mäusew8
Was hat die Maus um 8 gem8?
Sie hat die Laus nach Haus gebr8.
Doch hat die Laus nicht dran ged8:
Ihr war die Haustür zugekr8,
das hat das Schloss kaputt gem8.
Nun fand sie keinen Kellersch8,
durch den sie kam in dunkler N8.
Da hat die Maus kurz aufgel8:
Ich schieb doch hier nicht Stunden W8,
das kommt ja gar nicht in Betr8.
Ich nehme dich als Rückenfr8
und bringe dich ganz still und s8
zu mir in meine Mäusepr8.
So sprach die Maus mit aller M8,
sie hatte Hunger, richtig Schm8,
und hat die Laus zu sich gebr8.
Dort schliefen sie bis früh um 8.
Portrait im BR2-Kulturjournal
Am Sonntag, den 13. Januar lief ein sehr schönes Portrait über mich im Kulturjournal von BR2. Aus einem zweistündigen Gespräch über meine Arbeit als Kinderlyriker und Übersetzer hat Astrid Mayerle einen gelungenen Zwanzigminuten-Beitrag gemacht, der einen interessanten Einblick in meine Arbeit und meine literarischen Überzeugungen gibt. Wer nicht in Bayern wohnt oder aus anderen Gründen die Sendung am Sonntagabend nicht hören konnte, der findet den Podcast hier.
Gedicht des Monats Januar
Post für Sarah
Ich muss dir was schreiben.
Auf Facebook?
Oder auf Instagram?
Als WhatsApp?
Oder Mail?
Vielleicht ja als Brief,
handgeschrieben,
in einem verschlossenen Umschlag?
Womöglich mit rotem Siegellack?
Wie du das wohl fändest,
wenn so was
in deinem Briefkasten läge
zwischen den Werbezeitungen
und Reklamezetteln?
Eine geheime Botschaft.
Ich könnte sie auch
bei dir im Garten
in eine Baumritze stecken
und dir nachts
mit der Taschenlampe morsen,
damit du sie findest.
Ich könnte den Brief
als Flaschenpost schicken.
Dann musst du Geduld haben
und lange am Fluss stehen,
bis du die verkorkte Flasche findest,
in der mein Brief steckt,
den du nur schwer herauskriegst
und der mit den Worten beginnt:
Liebe Sarah.
Was macht der Hinundhering im Windsor Park?
Ob der Hinundhering die Queen besuchen wollte, um ihr beim Tee Nonsens-Gedichte vorzulesen, ist leider nicht bekannt. Doch scheint er tatsächlich im königlichen Park von Windsor gewesen zu sein. Oder war es nur ein würdig silbern glänzender Doppelgänger des wunderbaren Fischs, den Sabine Wilharm für das Cover der Anthologie „Ununterbrochen schwimmt im Meer der Hinundhering hin und her“ geschaffen hat? Wie auch immer: Wir verneigen uns vor Ihrer Hoheit, dass sie das schöne Tier als Kunstobjekt im Park geduldet hat, wo es doch fremde Geschöpfe durch den drohenden Brexit in England immer schwerer haben. So ein Unsinn.