Gedicht des Monats Dezember

Landleben

Der Hund sagt mäh,
die Katz macht muh,
die Kuh miaut,
das Schaf, das kaut.

Der Trecker schlägt,
das Kornfeld knurrt,
die Turmuhr rauscht,
der Hund, der lauscht.

Die Taube summt,
die Biene quakt,
der Frosch ruft guru
und die Kuh schaut zu.

Die Lerche ächzt,
der Hund, der singt,
der Birnbaum kläfft,
die Katze schläft.

Großer Preis für Heinz Janisch

Im Oktober 2018 durfte ich den Großen Preis der Deutschen Akademie für Kinder und Jugendliteratur im historischen Schelfenhaus des fränkischen Weinorts Volkach am Main entgegennehmen. Es war ein unvergessenes Fest, an das ich mich immer noch sehr gern erinnere. Auch in diesem Jahr gibt es natürlich den Preis, doch leider konnte er coronabedingt am 20. November nur online verliehen werden. Ich hätte dem diesjährigen Preisträger, meinem Dichterkollegen und Freund Heinz Janisch aus Wien, auch so ein schönes Fest in Volkach gewünscht, aber leider hat das nicht geklappt. Nun hoffe ich, dass wir das Feiern im Herbst 2021 beim nächsten Preis nachholen können. Wer Lust hat, die diesjährige Online-Preisverleihung anzusehen (inkl. Volkacher Taler und dem Paul-Maar-Preis für junge Talente), bei der Akademieleiterin Prof. Claudia Pecher und ich ein Gespräch über Kinderlyrik führen und Arne Rautenberg eine wunderbare Laudatio (mit Meer, Wind und Möwen im Hintergrund) auf den Dichter Heinz Janisch hält, der findet den Link HIER.

Ocelot und die Mäuse

Gedichte auf dem Präsentiertisch in einer Buchhandlung? Das ist so selten, dass man es fast vergessen könnte. Nicht so bei Ocelot in Berlin. Da stehen gleich vier Gedichtbände für Kinder auf dem Tisch (unter der Obhut von Barack Obama): „Mäusekino“ und „Die Muße der Mäuse“ von mir und die zwei Gedichtbände „könig der kinder“ und „tänze der untertanen“ von meinem Hamburger Dichterkollegen Nils Mohl, den ich überaus schätze. Das ist ein echter Glückstag, denn Gedichte wollen gesehen und nicht als „Bückware“ versteckt werden. Als es 2015 mal meine Nonsens-Lyrikanthologie „Ununterbrochen schwimmt im Meer der Hinundhering hin und her“ ins Schaufenster und auf den Büchertisch bei Lehmkuhl in München schaffte, wurden dort im Weihnachtsgeschäft über 60 Bände verkauft. Sage noch einer, Lyrik geht nicht.

Büchertisch mit Mäusen bei Ocelot in Berlin

Gedichte im Blog 2

Eine schon im Frühjahr begonnene Reihe im Blog der Zeitschrift DAS GEDICHT gibt es in diesem Herbst auch wieder. Unter dem Titel Lockdown-Lyrik schreiben regelmäßig Autoren Gedichte zur Frage, wie wir unter den neuerlichen Corona-Bedingungen leben und empfinden. Dort gibt es wunderbare Gedichte u. a. von Michael Augustin, Sujata Bhatt, Ludwig Steinherr und auch wieder mal ein Gedicht von mir: Als Nummer 006 wurde von den Reihenherausgebern Anton G. Leitner, Fritz Deppert und Alex Dreppec der Text „Pandemische Filme“ ausgewählt. Wer alle Gedichte lesen will, der findet sie HIER.

Gedichte im Blog 1

Im Blog der Zeitschrift DAS GEDICHT gibt es viele spannende Rubriken. Seit langem macht dort Jan Eike Hornauer die Reihe Gedichte mit Tradition, in der er neue Texte den Ursprungsgedichten gegenüberstellt, auf die sie sich bewusst oder unbewusst beziehen. Von mir wurde schon das Kindergedicht „Der Panther“ (Folge 180) aus dem Band „Unsinn lässt grüßen“ mit Rilkes Panther-Gedicht verglichen und auch mein Erwachsenengedicht „Dämmerung, April 2020“ (Folge 184) zum Corona-Lockdown mit dem Bezugstext des Expressionisten Alfred Lichtenstein. Jetzt gerade erschien in der Reihe mein Gedicht „Die Insel“ (Folge 197), in dem ich mich in konkreter oder visueller Poesie versucht habe, und das Hornauer mit dem bekannten „Fischers Nachtgesang“ von Christian Morgenstern vergleicht. Wer noch mehr Gedichte mit ihren Vorbildern vergleichen will, der kann HIER alle bis jetzt erschienenen Folgen der Blog-Reihe nachlesen.