Eine der Autorinnen, die ich ganz besonders gern übersetze, ist Michelle Cuevas. Mit jeder Geschichte, die erscheint, überrascht sie mich wegen ihrer wunderbaren, völlig verrückten Einfälle. Erst war es der unsichtbare Freund Kasimir Karton, der sich im gleichnamigen Buch (schöner und passender ist der Name im amerikanischen Original, wo er Jacques Papier heißt) von seiner Freundin emanzipirt, die ihn sich als Freund einbildet, und auf eine kuriose, urkomische Abenteuerreise geht. Genauso schön ist auch das Bilderbuch „Der Flaschenpostfinder“ mit Illustrationen von E.E. Stead, in der ein Postbote unbedingt den Empfänger des sonderbaren Briefes in der Flasche ausfindig machen will. Und nun kommt im nächsten Frühjahr der Kinderroman „Der Tag, an dem mir ein kleines Schwarzes Loch zulief“ auf Deutsch heraus, die Geschichte eines Mädchens, das um seinen Vater trauert und ihre Erinnerungen in ein Schwarzes Loch wirft, um nicht mehr bedrückt zu sein. Absurd? Mitnichten. Ein traurig schönes, verrückt lustiges Buch, in dem es so sehr von Einfällen und Bildern sprudelt, dass das Weltall kaum genug Platz hat, sie alle aufzunehmen. Garantiert eines der schönsten Bücher im nächsten Frühjahr. Wie alle Bücher erscheint auch dieses bei Fischer – in der Reihe KJB.