Es ist da. „Das Alphabet der Träume“ mit den gesammelten Kindergedichten von Hanna Johansen, das ich für die Reihe Hanser bei dtv herausgeben durfte, ist erschienen. Ich kannte die Verse der Grande Dame der Schweizer Literatur aus zahlreichen Anthologien. Hanna Johansen hatte Hans Joachim Gelberg, aber auch mir immer wieder Texte zum Abdruck überlassen und jedes davon war einmalig gut: kuriose, einfallsreiche Nonsens-Gruselgedichte vom Feinsten. So kam ich auf die Idee, all die Verse, die die Autorin für Kinder geschrieben hatte, in einem Buch zu versammeln. Gabriele Leja, Programmchefin bei dtv/Reihe Hanser, war von der Idee sofort begeistert und bereit, ihren wunderschönen Gedichtbänden, die sie immer wieder in der Reihe Hanser verwirklicht (von Elisabeth Borchers, Antonie Schneider oder zuletzt im Frühjahr diesen Jahres von Ute Wegmann), das Johansen-Buch hinzuzufügen. Jeder dieser Gedichtbände kommt anders daher, jeder ist mit großem Engagement auf die Eigenart der jeweiligen Verse hin gestaltet. Bei Johansen waren wir uns mit der Dichterin einig, dass nur Rotraut Susanne Berner den Band passend illustrieren und den Witz der Gedichte pointieren könnte. R. S. Berner hatte schon in den 1990er Jahren das erfolgreiche Bilderbuch „Der Füsch“ von Hanna Johansen illustriert. Die zwei waren in unseren Augen das perfekte Paar. Herausgekommen ist bei der wunderbaren Zusammenarbeit von Autorin, Illustratorin, Verlegerin und mir als Herausgeber ein traumhaft schönes Buch mit rotem Leinenrücken, das 30 Gedichte für Kinder enthält und wohl nicht nur diese glücklich machen dürfte. Der Hauptteil enthält das Alphabet der Gruselträume mit Tieren von A bis Z. Dazu gibt es ein Vorspiel, vier Zugaben und einen Schlussakkord. Denn Johansen ist eine Meisterin des Sprachklangs, sodass sich die konzertante Aufteilung der Kapitel wie selbstverständlich anbot.