Gedicht des Monats April

Hai – Kuh 1 + 2

                               Für Carol Ann Duffy

Hi, rief eine Kuh
vom Strand dem Hai im Meer zu.
Muh, sagte der Hai.

Muh, sagte der Hai
vom Meer aus zur Kuh am Strand.
Hi, grüßte die Kuh.

Gedicht des Monats März

Gebet

Lieber Gott, ich bitte dir,
schau vorbei erst kurz nach vier,
wenn ich dann nach Hause komm,
bin ich müde und lammfromm.
Vorher aber guck nicht hin,
ist nicht so in deinem Sinn,
was ich mit dem Jasper mache,
aber das ist meine Sache,
wenn ich dieser alten Sau
eine in die Fresse hau.

Gedicht des Monats Februar

Das große Ach

 

Das große Ach
des Dichters steht am Bach
und weint vor Schmach.
Ein Fisch wird von dem Klagen wach.

Das große Ach
des Dichters schaut vom Dach –
es fühlt sich schwach.
Am Boden machen Kinder Krach.

Das große Ach
des Dichters flieht die Schmach
– die Welt ist flach –
und schließt sich in ein Schreibtischfach.

Gedicht des Monats Januar

Zum Anbeißen

Ich liebe dich wie Ananas,
wie Birnennektar, Cremesoufflé,
wie Dickmilchbrei und Erdbeereis,
wie Fleischsalat und Gurkenmilch,
wie Honigbrot und Ingwersaft,
wie Joghurttrunk und Kirschauflauf,
wie Leberkäs und Milchreistopf,
wie Nougatmark und Obstpüree,
wie Pizza und wie Quittenmus,
wie Rührei, Sahne, Tortenteig,
wie Uvatee, Vanilleshake,
wie Waldbeerquark und nichts mit X,
wie Yukafrucht und Zuckerguss.

Und jedes Mahl gibt einen Kuss.

Gedicht des Monats Dezember

Wo ich wohn

Wo ich wohn, liegt gut und gerne
gleich hier vorn in weiter Ferne.
Und ich fahr in schnellem Schritt
fort nach Haus allein zu dritt.
Dort mit flüchtig zähem Leim
schneid ich ab den letzten
…………………………..… Reim.