Ein altes Gedicht aus dem längst vergriffenen Band „Unsinn lässt grüßen“ ist bei meinen Lesungen immer noch ein großer Hit. Schimpfwörter sind für Kinder natürlich verlockend, Schimpfwörter machen Spaß. Und es gibt nicht nur fiese, gemeine, sondern auch witzige Schimpfwörter, die man sich leicht merken kann, weil sie zum Beispiel binnenreimen – so wie das Wort „Gückelmückel“. Wer will schon eine Gückelmückel sein, ein Hockelsockel oder ein Schnebbelbebbel? So richtig weh tun solche liebevollen und verrückt klingenden Schimpfwörter nicht, dazu haben sie einen viel zu lustigen Tonfall, etwas geradezu ironisch Gebrochenes. Und das ist ja gut so. Dann kann man mal richtig schimpfen, ohne gleich zu beleidigen oder zu mobben. Schimpfen tut gut, weil die innere Wut manchmal raus muss. Im „Kleinen Schimpfgedicht“ habe ich das mit allen Vokalen und Umlauten durchgespielt. Wie es klingt, ist in einer Aufnahme aus der Lesung am Tübinger Uhland-Gymnasium zu hören.
Der Ton ist etwas leise, also aufdrehen!